Peru
Leider ist diese Seite auch schon wieder voll. Deswegen gehts auf Peru II weiter…
14.05.
Nachdem wir nach 2 tolle Tage mit Astrid in Cusco verbracht haben sind wir weiter nach Nasca.
Eine 14 Stunden Tour mit dem Bus durch die Anden von 3400m auf 600 m. Die Serpentinen haben uns waehrend der Fahrt ganz schoen den Magen verdorben. Aber irgendwann ist auch eine solche Busfahrt vorbei und wir waren froh endlich aussteigen zu koennen.
Wo wir allerdings gelandet waren, war im ersten Moment unklar. Es war irgendetwas zwischen Muellhalde und Restaurant mit diversen wilden Hunden und maechtig viel Staub. Aber nach einem kleinen Fussmarsch stellte sich die Stadt Nasca als doch ganz passables Nest heraus. Der Grund wesshalb wohl jeder hierherkommt, sind die Linien von Nasca. (Wer sich hier schlaulesen moechte: http://de.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien). Die meisten machen einen Flug ueber das Gebiet. Wir hatten aber noch zu schlechte Erinnerungen an Chesnas und Rundfluege (Siehe Bungle Bungles, Australien). So haben wir den Ort nur fuer einen Zwischenstopp genutzt und sind gleich am naechsten Tag weiter in einen kleinen Ort Namens Huacachina.
Inmitten von Duenen liegt diese kleine Oaese. Wir goennten uns ein Hotel mit Pool und relaxten 2 Tage lang. Man koennte fast sagen wir machten Pauschalurlaub. Es gab sogar einen Bringservice fuer Fruchtshakes zur Liege.
Das Hightlight in Huacachina war allerdings eine Buggytour durch die Duenen. Wir hatten einen Fahrer den man als richtigen „Haudegen“ bezeichnen konnte. Der alte Perúaner holte alles aus seinem Gefaehrt heraus damit uns das Adrenalin durch die Adern schoss. Zwischendurch hielten wir immer wieder an, um auf dem Bauch liegend mit einem Brett die Duenen herunter zu sausen. Welch ein Spass!
Auf unserer Route weiter nach Norden stand nun der Paracas Nationalpark. Nach 3 Monaten in den Bergen freuten wir uns wahnsinnig wieder am Meer zu sein. Als erstes gingen wir an den Strand um die kuehle Briese zu geniessen und unsere Fuesse ins Wasser zu tauchen. Vom Strand konnte man Pelikane und andere Wasservoegel beim Sturzflug nach Fischen beobachten. Der kleine Ort Paracas wurde 2007 von einem Erdbeben und einem Tsunami fast komplett zerstoert. Was man doch noch an vielen Ecken gut erkennen kann. Trotzdem hat Paracas irgendwie Charme. Alleine die Gemuetlichkeit der Menschen steckt schon an.
Der Hauptgrund fuer unseren Besuch hier waren aber die vorgelagerten „Islas Ballestas“. Die Peruaner sagen auch „Galapagos von Perú“.
Auf der kleinen Insel sahen wir hundertausende Boobies, einige Pinguine und faule Seeloewen, die sich auf den Felsen raekelten. Diese machten nicht nur viel Laerm sondern rochen auch aufgrund des Vogelkots, oder auch Guano genannt, ganz besonders uebel. Wobei dieser ein begehrter Duenger ist und hier alle 5 Jahre geerntet werden darf.
Auf den Rueckweg kreuzten sogar noch ein paar Delphine unseren Weg. Die Tour hat uns auf jeden Fall einen Vorgeschmack auf die Galapagos Inseln gegeben, dort geht es in 3 Wochen hin.
05.05.
Mit einem weinenden Auge verliessen wir am 29.4. Arequipa. Mit dem Nachtbus sollte es 10 Stunden bis nach Cusco dauern. Damit wir nicht wieder voellig erledigt nach einer Busnacht irgendwo ankommen wollten, hatten wir uns das erste mal Cama Sitze gebucht. Was fuer ein Luxus. Man koennte es wohl mit der Buisnessclass im Flugzeug vergleichen. Wir hatten auch eine Stewardess, die uns mit warmen Essen und Getraenken versorgte. Man goennt sich ja sonst nichts;)
Frueh morgens erreichten wir Cusco. Man nennt die Stadt auch „The biggest gringo hangout in Suedamerika“. In der 2. Amtssprache Perús, Quechua, heisst die Stadt „Qusqu“, „Der Nabel der Welt“. Ja, auch die Inkas waehlten schon bezeichnende Namen fuer ihre Staedte.
Der erste Eindruck von Cusco war sehr regnerisch. Aber wir hatten sowieso den ganzen Tag damit zu tun unseren Trip nach Mach Picchu zu organisieren, so kam uns das schlechte Wetter entgegen. Am Ende des Tages hatten wir es wirklich geschafft den kompletten Trip auf eigene Faust zu organisieren und uns nicht von den tausenden Travelagencies etwas andrehen zu lassen.
Cusco ist fast wie ein Dorf. Jeder kommt wohl frueher oder spaeter hierher, um das Sacred Valley und die Ruinen von Machu Picchu zu besuchen. So trafen wir zufaellig Delf wieder. Mit ihm hatten wir schon die Tour in Bolivien gemacht. Wir verabredeten uns fuer den naechsten Tag, um mit dem lokalen Bus zu den Ruinen von Moray und den Salinen zu fahren. Die Terrassenanlagen wurden angeblich von den Inkas als landwirtschaftliche Versuchsflaechen genutzt. Auch die Salinen haben uns schon beeindruckt. Wenn man bedenkt, dass das Salz auch heute noch mit der Hand gewonnen wird.
Nach 3 Tagen verliessen wir Cusco wieder um uns auf nach Ollantaytambo zu machen. Von dort sollte dann der Zug nach Aguas Calientes fahren, zum Dorf am Fusse von Machu Picchu (in Quechua: Machu Pikchu, was soviel heisst wie alter Gipfel).
Ollantaytambo ist ein kleiner Ort in dem es sich durchaus lohnte einen Tag zu verbringen. Bei herrlichem Sonnenschein besuchten wir hier unsere ersten Inka Ruinen in Suedamerinka. Da wir Machu Picchu noch nicht gesehen hatten, waren wir von dieser Anlage schon begeistert.
Spaet am Abend fuhren wir mit einem Busshuttle zum provisorischen Bahnhof nach Piscacucho. Dort fuhr der Zug nach ewiger Verspaetung weiter nach Agaus Calientes. Was fuer einen Hype es um Macch Picchu gibt, haben wir hier erst richtig gemerkt. Der Ort Aguas Calientes hat quasi nur deshalb eine Daseinsberechtigung. Der ganze Ort besteht nur aus Restaurants und Hotels. Ein Wahnsinn….
Dieser Wahnsinn ging schon am naechsten Morgen gegen 3.45 Uhr weiter, dann klingelte naemlich unser Wecker. Beim Freuhstueck lernten wir Hans und Claudia kennen. Mit den beiden standen wir dann kurze Zeit spaeter in der Busschlange, die uns zum Eingang der Ruinenanlage bringen sollte.
Nach doppelter Ticketkontrolle und Pass vorzeigen durften wir endlich eintreten, ins Reich der Inkas. Und was wir sahen war unglaublich schoen. Langsam im Morgennebel wurden die Berge sichtbar und zwischen den Wolken kamen die Ruinen zum Vorscheinen. Welch ein Schauspiel. Wir standen bestimmt 1 Stunde nur so da und beobachteten die staendig wechselnde Szenerie. Irgendwann lugte die Sonne durch die Wolken und tauchte die Ruinen in Licht. Wie kamen die Menschen damals darauf hier eine Stadt zu bauen? Man koennte meinen, nur um alle Besucher heute wie damals in Erstaunen zu versetzen. Gemuetlich schlenderten wir den halben Morgen durch die Anlage und waren immer wieder begeistert von den Ausblicken auf die ringsherum steil aufragenden, gruenen Bergen.
Eine echte Herausforderung war dann der Aufstieg Waynapicchu. Nochmals ging es durch ein Kontrollhaeuschen und als Nr. 189 und 190 um genau 9.12 Uhr passierten wir das Tor zur besten Aussicht der letzten 6,5 Monate.Von Weitem betrachtet war es fuer uns kaum vorstellbar, dass es einen Weg dort hinauf geben kann. Aber es gab einen und dieser war wirklich steil und anstrengend. Die Aussicht vom Gipfel ist kaum zu beschreiben. Hier sagen Bilder mehr als Worte.
Nun sind wir zurueck in Cusco und freuen uns schon auf das Treffen mit Astrid und News aus der Heimat…
29.04.
Am Dienstagmorgen um 2.45 Uhr klingelte der Wecker. Um kurz nach 3.00 Uhr holte uns der Kleinbus (von der Touragency PeruvianSwiss) fuer eine 2 Tagestour in den Colca Canyon ab. Im Bus lernten wir unsere 4 Mitstreiter und den Guide Marco kennen, der uns 2 Tage durch den Canyon fuehren sollte. Puenktlich um 8.00 Uhr standen wir am Cruz del Condor mit mindestens 100 Leuten. Taeglich ziehen hier zu dieser Zeit die majestaetischen Kondore ihre Kreise und nutzen die guenstige Thermik um ihre Flugkuenste zu demonstrieren. Von weitem sehen diese glatzkoepfigen Greifvoegel allerdings sehr viel schoener aus als von nahem. Mit einer Spannweite von bis zu 3m und einem Koerpergewicht von bis zu 11kg koennen sie sogar kleine Lamas erlegen.
Nach einem spaerlichen Fruehstueck, bestehend aus 4 kleinen Keksen, einem Apfel und einem kleinen Saft, starteten wir zum 4 stuendigen Abstieg in den Canyon (der Canyon gehoert zu den tiefsten der Welt und ist mit einer Tiefe von ca. 3200m doppelt so tief wie der Grand Canyon in den USA). Der Weg war an vielen Stellen aeusserst steil und durch Sand und Geroell sehr rutschig. So musste man doch sehr konzentriert seine Schritte setzen, was mit den Stunden richtig anstrengend wurde. Nebenbei erklaerte Marco, der Guide, eine Menge ueber das Leben der Menschen im Tal und wie sie auch heute noch die Felder wie ihre Vorfahren (die Inkas) bestellen. Er erzaehlte uns auch noch einmal die Geschichte des Inkakoenigs Atahualpa und wie er von Eroberer Pizarro letztendlich ermordet wurde. Der ein oder andere wird sich noch an das Gold von Cajamarca aus der Schulzeit erinnern;-)
Bemerkenswert war der Wandel der Vegetation von oben wuestenaehnlich und karg und zum Tal hin immer gruener und fruchtbarer. Die dort lebenden Menschen bauen auf ihren Terrassen diverse Fruechte und Gemuese ausschliesslich fuer den Eigenbedarf an. Alles andere was sie benoetigen wird auf Mulis ueber die steilen Wege ins Tal transportiert. Nach einem leckeren Mittagessen in einem der Doerfer sind wir nochmal fuer 3,5 Stunden gewandert, bis wir zum Sonnenuntergang in der Oase Sangalle ankamen. In einem der von Palmen umgebenen Pools haben wir uns nach dem langen Marsch erstmal abgekuehlt. Einfach traumhaft bei der Kulisse von ringsum aufragenden Felsen.
Nach dem Abendessen, sitzen, schnacken und das wohlverdiente Feierabendbier trinken sind wir frueh ins Bett, weil der Wecker schon wieder frueh um 5.00 Uhr schellen sollte. In unserer aeusserst luftigen Bambushuette erwarteten uns zwei pritschenartige Betten, wobei wir dem einen nicht trauten uns lieber zu zweit auf 1,8m x 90cm gequetscht haben. Wider erwarten einer nicht erholsamen Nacht ging es am naechsten Morgen, diesmal komplett ohne Fruehstueck, von 2200m auf 3300m in gut 3 Stunden fast ohne Pause nach oben. Wie geil es ist endlich oben zu sein brauchen wir wohl nicht naeher beschreiben. Und noch geiler war es danach in einer heissen Quelle die mueden Gliedmassen zu entspannen. Mit einem erstklassigen Buffet in einem Restaurant haben wir anschliessend die Tour beendet und sind zurueck nach Arequipa gefahren.

Arequipa - Markt, es gibt Fleisch, hier wird jedes Teil vom Tier vekauft, vom Hoden bis zur Schnautze

Arequipa - und gleich gegenueber gibts die leckersten Fruchtsaefte, nur nicht umdrehen beim trinken.
Sonnenuntergang von der Dachterrasse am Plaza del Armas
26.04.
Bienvenidos á Peru!
Von der bolivianischen Seite des Titicacasees sind wir bis nach Puno auf die peruanische Seite des Sees gefahren. Die Fahrt war sehr interessant, da wir durch sehr laendliche Regionen gefahren sind. Ueberall konnte man die Menschen hier auf dem Feld arbeiten sehen, wie bei uns vor 100 Jahren. Das Feld wird mit der Hand bestellt, das Korn in Hocken aufgestellt zum trocknen und mit Mulis oder Eseln transportiert. Eine andere Moeglichkeit ist der Transport mit dem Tuk Tuk:)
In der Stadt Puno machten wir nur einen kurzen Uebernachtungsstopp. Diesesmal hatten wir richtig Glueck mit unserer Unterkunft. In einer Art Appartment hatten wir eine Couch und einen Fernseher mit DVD Player. Sogleich war klar, an diesem Abend sollte es einen Sofaabend geben, den ersten seit 6 Monaten. Mit Chips und Cocatee haben wir es uns gemuetlich gemacht und passend zum Urlaub „Ché“ gesehen, in spanisch versteht sich;)
Der naechste Tag war denn gepraegt von einer echt schraegen Busfahrt. Erstmal war der Busfahrer einer der Sorte, Hupen-und-alle-muessen-Platz-machen-ich-ueberhole. So hatten wir bei jedem Ueberholmanoever vor einer Bergkuppe, in einer Kurve ein etwas mulmiges Gefuehl, positiv ausgedrueckt. Was aber die diversen Verkaeufer die staendig ein und ausstiegen nicht stoerte ihre Waren lautstark anzupreisen. So hatten wir einen Wunderheiler an Bord, der in Lautstaerke eines Gewerkschaftfuerers bei der Rede um die Lohnerhoehungen seine Ware angepriesen hat. Und was fuer ein Wundermittel. Ein Allesheiler, Krebs, Artritis, Nierenprobleme, Prostata usw. Da kann es doch kaum sein, dass es noch kranke Menschen gibt, warum kauft nicht gleich jeder dieses Wundermittel. Die Peruaner waren ganz angetan und die meisten kauften gleich die Vorratspackung mit einem Gratis Geschenk! Wir waren nur froh als dieser was-auch-immer-Doktor nach einer 3/4 Std. Monolog endlich Ruhe gab!
Die Kroenung war dann noch der platte Reifen, der auch direkt an der Strasse gewechselt wurde. Dieses Handwerk beherrschten aber der Busfahrer und sein Kollege, so dass die Fahrt nach einer halben Stunde locker flockig weiterging.
Nach fast 7 Stunden anstatt 5 Stunden Fahrt waren wir dann endlich in Arequipa. Welch eine schoene Stadt. Hier spiegelt sich der einstige Glanz der Kolonialzeit (Francisco Pizarro hat auch hier sein Unwesen getrieben) dermassen wieder, dass wir echt staunen mussten, als wir den Plaza de los Armas betraten. Die Stadt liegt inmitten von Vulcanen mit schneebedeckten Gipfeln. Sogar von der Toilette des Hostels hat man diesen phantastischen Blick auf die Vulkane.
Der naechte Bericht kommt dann vielleicht Ende der Woche von unserer Tour in den Colca Canyon. Wir werden dort 2 Tage wandern gehen.