Bolivien
24.04.
Nachdem Moni ungefaehr 2 Tage nur im Bett lag und Coca-Tee geschluerft hat (Hoehenkrankheit oder doch was falsches gegessen, wir wissens nicht), sind wir wieder voll einsatzfaehig die Ruta de la Muerte (Strasse des Todes) mit dem Mountainbike hinuntergebrettert. Mit 4 weiteren Todesmutigen und 2 Guides vom Touranbieter Vertigo Biking sind wir von La Paz auf 4700m zum Startpunkt der Abfahrt gefahren. Die ersten 30km waren geteert und dementsprechend sind wir mit bis zu 50 km/h an LkWs und Autos vorbeigerast. Das war das Aufwaermprogramm. Danach sind wir auf die eigentliche Strasse des Todes gefahren. Eine maximal 3m breite Schotterpiste, die sich an extrem steilen Abhaengen entlangschlaengelt und die bis vor 5 Jahren noch in beide Richtungen fuer den Verkehr freigegeben war. Gluecklicherweise gibt es nun eine Alternativstrecke fuer den Autoverkehr, so dass wir als Radfahrer nicht mehr so viel Gegenverkehr hatten. Aber das gefaehrlichste war wohl die unglaublich schoene Landschaft durch die diese null Komma null gesicherte Strasse verlaeuft. Man war die ganze Zeit versucht auch waehrend der Fahrt Fotos zu machen, was auf dieser Strecke durchaus schon zum Tode gefuehrt hat (das haben wir im Nachhinein erfahren). Nach 4 Stunden bergab durch Fluesse, Wasserfaelle und an den steilen Abhaengen vorbei (was fuer ein Spass), waren wir gluecklich lebend in Yolosa auf 1100m angekommen zu sein. Beim Afterwork-Bier gab es noch mehr Schauergeschichten ueber diese Strasse, die wir Euch hier aber ersparen wollen. Alles in allem war diese Tour fuer uns ein tolles Erlebnis mit einem echt hohen Fun-Faktor.
Nach dem Adrenalinkick haben wir uns fuer 5 Tage in dem kleinen Bergdorf Coroico entspannt. Zu erwaehnen waere hier noch die Taxifahrt dorthin. Im Taxi sassen schon 2 Leute mit Gepaeck und natuerlich war auch noch genuegend Platz fuer uns, 2 grosse und 2 kleine Rucksaecke sowie eine Gitarre (der Kofferraum war schon voll). Aber hier in Bolivien ist alles „tranquilo“ und so haben wir herzlich gelacht und sind vollbepackt die Kopfsteinpflaster nach Coroico hochserpentient. Das Hotel Esmeralda ist eine Oase hochgelegen ueber dem Ort.
Nach 5 Tagen relaxen sind wir weiter zum Titicacasee nach Copacabana (nicht mit dem in Rio zu verwechseln) gefahren. Der See liegt auf 3810m Hoehe und ist damit der hoechste schiffbare See der Welt. Unser Hotelzimmer im 4. Stock lag nochmal ca. 15m hoeher, was uns bei jedem Hochgehen den Rest gab. Unsere Kurzatmigkeit hielt uns allerdings nicht davon ab eine Tageswanderung auf der Isla del Sol (Sonneninsel) zu machen. Bei den Ausblicken von der Insel hatte man das Gefuehl am Meer zu sein und nicht an einem See auf solch einer Hoehe.
Von Copacabana fahren wir nun weiter nach Peru…
13.04.
Der Touranbieter „Estrella del Sur“ war fuer uns eine gute Wahl. In 3 Tagen sollte es mit einem 4×4 Jeep von San Pedro de Atacama nach Uyuni in Bolivien gehen. Mit unseren Reisegefaehrten hatten wir ebenfalls Glueck, so dass wir eine sehr schoene und spassige (aber auch anstrengende) Fahrt hatten. Da war zum einen der 20-jaehrige Otto aus Schweden, die 26-jaehrige Marie aus Frankreich und die beiden Deutschen Delf und Joern (beide 32 Jahre). Zusammen mit unserem Fahrer Alberto sind wir dann los uebers Altiplano durch Bolivien. Und was sich uns hier landschaftlich bot, ist wohl mit das Beste, was man in Suedamerika sehen kann. Auf bis zu 6500m Hoehe gibt es die schoensten Lagunen, Vulkane und Wuestenlandschaften, die man sich vorstellen kann. Auf den Schotterpisten wurden wir mitunter ganz schoen durchgeschuettelt und die kurzen Wanderungen waren bei einer Hoehe von ueber 4000m eine richtige Anstrengung. Kaum zu glauben, wie man schon nach ein paar Metern bergauf aus der Puste sein kann. Die Luft hat dort eben einfach zu wenig Sauerstoff. Die Verpflegung waehrend der ganzen Tour war wirklich gut, lediglich die Unterkuenfte waren etwas spartanisch. Aber in dieser Umgebung waere alles andere unpassend gewesen. Abends wurde bei Rotwein gesabbelt was das Zeug hielt. Aber selbst der Rotwein liess uns alle auf dieser Hoehe so gut wie gar nicht schlafen. Man hatte manchmal wirklich grosse Probleme beim Atmen.
Highlights dieser Tour waren die Laguna Verde, die Laguna Colorado, die Wuestenlandschaft mit dem Stonetree und natuerlich am letzten Tag die Salar de Uyuni. Die weltweit groesste Salzwueste haben wir uns bei Sonnenaufgang angesehen. Man koennte meinen, man stehe in einer riesigen Wueste aus Schnee. Einfach atemberaubend. Nachdem wir eine Menge Spassfotos gemacht haben sind wir zur Isla de los Pescadores gefahren. Eine kleine Insel mitten in der Salar auf der unzaehlige Kakteen wachsen. Nach dem Mittagessen haben wir uns noch das Salzmuseum und die Salzminen angesehen, bis wir schliesslich am Ende unserer Tour in Uyuni angekommen sind.
Video – Isla de los Pescadores
Uyuni ist wohl eine der unansehnlichsten Staedte, die wir bis jetzt gesehen haben. Darum haben sich alle Beteiligten moeglichst schnell um eine Weiterfahrt gekuemmert. Da die Busse aber alle erst abends fahren, konnten wir uns noch bei einem Bierchen verabschieden. Eigentlich wollten wir weiter nach Oruro, aber da wir dort mitten in der Nacht angekommen waeren, haben wir uns Delf und Joern angeschlossen und sind mit Ihnen nach La Paz gefahren. Das hiess nochmal 11 Stunden Busfahrt auf den uebelsten Strassen. Zum Glueck gab es schon vor der Fahrt etwas zu essen. Etwas trinken aus einem Becher war waehrend der Fahrt nicht moeglich. Dementsprchend war wieder einmal an viel Schlaf nicht zu denken. Morgens um 7 Uhr kamen wir voellig geraedert in La Paz an. Leider konnten wir aber erst um 13 Uhr in unser Hostel. So sind wir erstmal fruehstuecken und auf eine kleine Sightseeingtour gegangen um dann anschliessend voellig fertig Siesta zu machen.
Die hoechste Hauptstadt der Welt (ca. 3500-4000m) liegt mitten in einer Schlucht und hat deswegen natuerlich auch eine Menge Steigungen, die bei dieser Hoehe nicht einfach zu meistern sind. Sehenswert ist La Paz aber allemal, so dass wir ein paar Tage hier verbringen werden.